Erklärung
Der Koran propagiert das Gebet wie z.B. in 17:78-79. Das fünfmalige Gebet am Tag ist aber nicht im Detail im Koran vorgeschrieben sondern eine Anordnung der muslimischen Obrigkeit. Im Detail wird das Gebet unterschiedlich angewendet von den verschiedenen islamische Gruppierungen. Das Freitagsgebet um die Mittagszeit ist das wichtigste Gebet während der ganzen Woche. In islamischen Ländern können die Gebetszeiten auch während der Arbeit ausgeführt werden, weil meistens der ganze Tageszyklus den Gebetszeiten angepasst ist. In der westlichen Welt ist der Tageszyklus nach anderen Werten eingeteilt, wodurch Probleme entstehen können, wenn Muslime zunehmend diesbezüglich Forderungen stellen.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind herausgefordert, nach brauchbaren Kompromisslösungen zu suchen.
Erklärung
Der Koran propagiert das Fasten (Sure 2:183-187), gibt aber keine Details bezüglich den genauen Regeln. Im neunten Monat des islamischen Kalenders, des Ramadans, sind alle Muslime (mit wenigen Ausnahmen) verpflichtet, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu fasten. In dieser Tageszeit darf weder getrunken noch gegessen werden. Strikte Muslime verlangen sogar, dass der eigene Speichel nicht heruntergeschluckt werden darf. Der Fastenmonat Ramadan ist ein weiteres schwieriges Spannungsfeld das verschiedene Probleme am Arbeitsplatz mit sich bringt. Muslime die das Fasten strikt einhalten, sind meist nicht in der Lage, die gleiche Arbeitsqualität in diesem Monat zu leisten. Zu bedenken ist auch, dass der Fastenmonat jedes Jahr ca. 11 Tage früher ist.
Es ist auch zu beachten, dass Bestimmungen bezüglich des Fastens im Detail auseinander gehen in den verschiedenen islamischen Gruppierungen.
Erklärung
Muslimmänner finden es generell schwierig, Frauen als gleichwertige Personen anzuerkennen. Dies aufgrund des Bildes das der Koran aufzeichnet von Frauen, wie z.B. die Sure 4:32 "Die Männer stehen über den Frauen …." (Übersetzung nach Rudi Paret). Der Koran aber auch die islamische Tradition erklärt die Überlegenheit des Mannes über die Frau, von der verlangt wird, dass sie dem Mann gehorcht. Um ihre Position zu stärken und zu behaupten, neigen muslimische Männer oftmals dazu es Frauen am Arbeitsplatz bewusst schwierig zu machen.
Erklärung
Der Koran schreibt das Tragen des Kopftuches nicht direkt vor. Dass viele Frauen heute ein Kopftuch tragen, hat verschiedene Gründe: viele Frauen tragen das Kopftuch freiwillig, um sich abzugrenzen; manchmal auch bewusst, um den Islam zu propagieren. In den meisten Fällen aber schreibt die islamische Geistlichkeit oder der eigene Mann vor, dass die Frau ein Kopftuch tragen soll. Dies kann bis zur totalen Verschleierung führen. Der Grund in den meisten Fällen ist: die Versuchung von fremden Männern soll abgewehrt werden.
Der Kopftuchstreit bezieht sich auf die Frage, ob das Tragen einer Kopfbedeckung (vor allem eines Kopftuches) als Symbol einer bestimmten Auslegung des Islams in speziellen Bereichen der Öffentlichkeit, insbesondere bei Bediensteten des Staates und in staatlichen Ausbildungseinrichtungen, rechtlich gestattet ist oder untersagt werden soll. Dabei handelt es sich um einen Konflikt zwischen der Religionsfreiheit der Bürger einerseits und der religiösen Neutralitätspflicht des Staates andererseits.
Viele Muslime leiten sowohl aus dem Koran (Suren 24:31 und 33:59) als auch aus einem Hadith, in dem Prophet Mohammed die Muslimas dazu anhielt, ihren Körper, ausser Gesicht und Händen, zu bedecken, ein Gebot für die muslimische Frau ab ihren Kopf zu bedecken.
In den oben genannten Suren ist die Rede von einem – nicht näher definierten – Kleidungsstück, das sich die Muslima über ihren Oberkörper legen soll, so dass sie „als Gläubige erkannt und nicht belästigt“ wird. Als Selbstschutz soll es sexuelle Reize eindämmen.
Eine klärende Instanz zu dieser Frage, etwa eine kirchlich-hierarchische Organisation, fehlt im Islam grundsätzlich. Islamische Gelehrte (Muftis) können zwar zur Beratung in Anspruch genommen werden, ihre Ratschläge (Gutachten/Fatwas) sind aber Einzelmeinungen und für Muslime nicht bindend. Es gibt deshalb unter Muslimen grosse Unterschiede in der Ausübung religiöser Pflichten.
Allerdings beinhaltet der Koran auch eine klare Aussage, nach der es keinen Zwang im Glauben geben darf, was bedeutet, dass jede muslimische Frau für sich selbst entscheiden kann, ob sie das Kopftuch für eine religiöse Pflicht hält und diese Verpflichtung erfüllen will. Äusserer Zwang diesbezüglich ist daher unzulässig, existiert aber, teilweise sogar von staatlicher Seite.
Neben religiösen und politischen Gründen spielen dabei vielfach auch traditionelle, kulturelle und ethnische Motive eine Rolle. Praktizierende Muslime betonen, das Tragen eines Kopftuches sei eine Pflicht im Islam und kein Ausdruck einer politischen Haltung. Daraus resultiere ein Anspruch auf Schutz der Religionsfreiheit.
Zu einem expliziten Kopftuchstreit ist es in der jüngeren Vergangenheit vor allem in Frankreich und Deutschland gekommen, u.a. nachdem Muslimas das Tragen des Kopftuches auch im Staatsdienst gerichtlich durchzusetzen suchten. Wegen der divergierenden Religionspraxis in den Glaubensgemeinschaften wird das Tragen eines Kopftuches als besonders „muslimisch“ wahrgenommen oder politisch gedeutet. So gilt das Kopftuch im europäisch-christlichen Kulturkreis oft als Symbol der Unterordnung der muslimischen Frauen und wird als Stärkung fundamentalistisch-muslimischer Kreise gewertet.
Zusammenfassung von Dr. Andreas Maurer
Was ist ein Minarett?
Aus „Lexikon des Islam“: Der zu einer Moschee gehörige Turm, von dem aus der Muezzin, der „Rufer zum Gebet“, die Gläubigen zum Gebet auffordert. Aus dem Lexikon von Brill geht hervor, dass der Begriff „Minarett“ alle islamischen Türme umfasst. Sie dienten nicht nur als Rufwarten zum Gebet, sondern auch als Wacht- oder Signaltürme und auch als Siegessäulen.
Bedeutung von Minaretten
Nach Ansicht von Herr A. Hauser (Vorsitzender des Instituts für Islamfragen) ist eine Moschee und ein entsprechend grosses Minarett und der von ihm ausgehende Ruf eine territoriale Inbesitznahme, auch wenn mancherorts der Gebetsruf vom Minarett vorläufig nicht geschehen kann. Von der Kirche unterscheidet sich die Moschee in ihrer erweiterten gesellschaftlichen Nutzung. Anders als bei uns in der Schweiz, wo die Trennung von Religion und Staat schon im Wesen des Evangeliums zu finden ist.
Hisham Maizar, Präsident der Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz, sagt, dass Minarette ein Ort des Gebets signalisieren. Minarette seien überdies kein Zeichen der Radikalisierung. Extremisten hätten „ganz andere Ideen“, als Minarette zu bauen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass viele Muslime zum Teil selbst falsch informiert sind über die Bedeutung der Minarette oder spielen diese teilweise herunter. Die Geschichte zeigt, dass Minarette eine umfassendere Bedeutung haben, als allgemein zugegeben wird. Die Mehrheit der Muslime in der Schweiz sehen allerdings keine Notwendigkeit Minarette zu bauen. Vor allem radikale Muslime sehen in Minaretten eine weitergehende Bedeutung, so die Inanspruchnahme des Gebiets oder die Aufforderung zu missionarischer Tätigkeit. Von wo aus immer der Turm sichtbar ist, so die Ansicht einiger Muslime, gehört der Boden dem Islam.
Stellungnahme und Ansichten:
Im Allgemeinen erklären die Islamisten, dass der Ur-Islam der Zeit Mohammeds das Ideal sei und verlangen eine Rückkehr zu dieser Lebensweise. Sie betonen die Grundlagen ihres Glaubens, obwohl die Islamgelehrten diese ursprüngliche islamische Gesellschaft nur wenig erforscht haben. Es gibt keine klare Vorstellung von den charakteristischen Merkmalen dieses „ursprünglichen Islam“. Man betont lediglich, dass zu jener Zeit der Islam „vollkommen“ verwirklicht wurde. Gemässigte Muslime behaupten, der wahre Islam sei „Mohammed in Mekka“, während radikale oder militante Muslime behaupten, dass der wahre Islam „Mohammed in Medina“ sei.
Die Unterlegenheit der ägyptischen Armee in den Kriegen gegen Israel, gepaart mit dem Schutz, der Israel durch den Westen zuteil wurde, hat den Zorn der fundamentalistischen Bewegungen auf sich gezogen, die geheime Gesellschaften mit straffer Hierarchie bilden. Ihre Mitglieder praktizieren Selbstverleugnung und sind bereit, grosse persönliche Opfer zu bringen und äusserstenfalls sogar ihr Leben hinzugeben (Martyrium). Durch ihren bedingungslosen religiösen Gehorsam hofft der Einzelne, einen Beitrag zur Umgestaltung der Gesellschaft zu leisten.
Zwei Trends im Islamismus können folgendermassen definiert werden:
Der Islamismus stellt eine Bewegung dar, die eine Vielzahl von Organisationen mit zahlreichen charakteristischen Merkmalen hervorbrachte:
Mögliche Konfliktsituationen im Arbeitsalltag im Zusammenhang mit dem Islam
Folgende Fragestellungen betreffen immer wieder Arbeitgeber im Zusammenhang mit Arbeitnehmern, die dem Islam angehören. Im Gespräch werden solche Fragen angesprochen und versucht einen Lösungsweg zu finden.
Beten: Häufigkeit
Ernährungsvorschriften
Regeln des Ramadan
Rolle der Frau im Islam
Frauenrolle in der westlichen Welt
Gewaltanwendung
Weitere allgemeine Fragen
Gerne berate ich Sie in Konfliktsituationen und erarbeite mit Ihnen Lösungsvorschläge oder tragbare Kompromisse.
MAURER Consulting, Dr. Andreas Maurer